Lkw-Fahrer-Gesucht.com - Der Kraftfahrer Stellenmarkt Anzeige ab 99 euro schalten

Der LKW Fahrermangel bedroht die deutsche Wirtschaft.

Bundesweit fehlen Zehntausende Berufskraftfahrer. Der Fachkräftemangel ist für die Logistikbranche dramatisch. In Teilen müssen Transportaufträge abgewiesen werden, es droht der Versorgungskollaps.

Nicht selten können die Fahrzeuge nicht mehr mit Fahrpersonal besetzt werden und werden abgemeldet. Seit Jahren werden verschiedenste Maßnahmen zur Verbesserung der Lage diskutiert, doch geändert hat sich wenig.

Immer schneller, immer billiger - der Druck auf die gesamte Transportbranche ist enorm. Doch angesichts steigender Transportleistung - insbesondere durch den immer stärker wachsenden Online-Handel - droht ein enormer wirtschaftlicher Schaden, wenn nicht umgehend gehandelt wird

Inhaltsverzeichnis

Der LKW Fahrermangel bedroht die deutsche Wirtschaft

Mit der richtigen Strategie qualifiziertes Fahrpersonal finden

LKW Fahrer: jetzt auch "offiziell" ein Mangelberuf

Vom Helfer mit LKW-Führerschein zur qualifizierten Fachkraft

Die Zahl der Ausbildung steigt - auf niedrigem Niveau

Die Lösungen gegen den Fahrermangel liegen auf dem Tisch

 

Fahrermagel. Entschiedenes Handeln ist gefordert. Jetzt!

Aktuell fehlen zwischen 80.000 und 100.000 Fahrer, wie der Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und der Bundesverband Güterverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) schätzen. Das Problem besteht seit über 20 Jahren, die jetzige Situation war also mehr als vorhersehbar.

Zugleich zeichnet sich der demografische Wandel in diesem Berufsbild besonders deutlich ab: Das BGL sagt voraus, dass sich in den nächsten Jahren jährlich über 25.000 Fahrer in den Ruhestand verabschieden. Im Klartext heißt das, dass deutlich mehr Lkw-Fahrer im Rentenalter ausscheiden als neu hinzugewonnen werden können. Pro Jahr werden durchschnittlich gerade mal 15.000 bis 20.000 neue LKW-Führerscheine ausgestellt.

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Arbeitsmarktentwicklung LKW Fahrer im Zeitraum 2011 bis 2018

 

Die Arbeitsmarktentwicklung über einen Zeitraum von 9 Jahren verdeutlicht die drastischen Zustände

 

Mit der richtigen Strategie qualifiziertes Fahrpersonal finden

Auf dem Arbeitsmarkt rund um qualifizierte Berufskraftfahrer regelt auch hier das Angebot die Nachfrage. Gute Fahrer können sich ihren Job aussuchen, unzufriedene Fahrer sind in der Regel jederzeit wechselwillig und warten nur auf das nächste bessere Angebot. Diesen Umstand sollten sich die Transportunternehmen zunutze machen. In der täglichen Arbeit unseres zielgruppenspezifischen Anzeigenportals www.LKW-FAHRER-GESUCHT.com erleben wir, welche Netze ausgeworfen werden müssen, um geeignetes Fahrerpersonal zu ergattern. Aus unserer langjährigen Erfahrung heraus haben wir folgende „5 goldene Regeln“ entwickelt, die eine Stellenanzeige zu einer perfekten Stellenanzeige machen. Bis zu 150 Bewerbungen können mehr generiert werden!


Die Top 5: So arbeiten Stellenanzeigen erfolgreich

1. Eine treffsichere Stellenbeschreibung erhöht die Erfolgschancen deutlich

 

Die 5 W-Fragen für eine gute Stellenanzeige beantworten

 

„Wir sind…“ => Die Selbstdarstellung

„Wir suchen…“ => Die Stellenbeschreibung

„Wir erwarten…“ => Das Anforderungsprofil

„Wir bieten…“ => Die gebotenen Leistungen

„Wir bitten…“ => Die Bewerbungsmodalitäten

 

2. Bilder sagen mehr als 1000 Worte

Viele LKW Fahrer identifizieren sich mit „Ihrem“ LKW, aus diesem Grund gehört ein Fahrzeug-Foto in jede Anzeige. Insbesondere auf Facebook ziehen Bilder eine besondere Aufmerksamkeit auf sich.

3. Bewerben ohne Hürden

Online-Expressformulare ermöglichen einen unkomplizierten Bewerbungsprozess. Die zehn wichtigsten Fakten wie Berufserfahrung, Führerschein, Gehaltswunsch u.s.w. beantwortet der Bewerber ganz einfach durch einen Klick.

4. Am Puls der Zeit

Online-Stellenbörsen haben das Inserat in der Zeitung abgelöst, 95 Prozent aller wechselwilligen LKW Fahrer suchen ihren neuen Job (mobil) im Internet. Zielgruppenspezifische Jobbörsen erzielen hier natürlich die größten Erfolge.

5. Suchen und Finden

Durch das sogenannte „Active Sourcing“ werden passiv suchende Kandidaten angesprochen, die ihr Profil in einer Bewerberbörse hinterlegt haben. In der Regel befinden sich diese Fahrer noch in einem Arbeitsverhältnis, sind interessanten Jobangeboten gegenüber durchaus wechselwillig.


Die Konkurrenz aus Osteuropa hat den Markt stark verändert


Auf Deutschlands Straßen sind viele ausländische Fahrer, vor allem aus Osteuropa, unterwegs. Fahrer aus Polen, Bulgarien und Rumänien fahren für deutlich weniger Geld als die deutschen Kollegen – doch durch niedrigere Lebenshaltungskosten in der Heimat ist die Bezahlung für die ausländischen Fahrer trotzdem weitgehend attraktiv.

Der Ostblock hat die Transportbranche stark verändert
Der Anteil an ausländischen LKW-Fahrern wächst. Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung

LKW Fahrer: jetzt auch "offiziell" ein Mangelberuf

Seit Dezember 2018 erfüllt der Beruf des LKW Fahrers offiziell die Kriterien eines Fachkräfteengpasses. Im September 2019 erfolgte die entsprechende Eintragung in die sogenannte „Positivliste“. Diese Liste der Mangelberufe wird zwei Mal im Jahr von der Bundesagentur für Arbeit (BA) veröffentlicht. Hier werden Berufe aufgenommen, deren Besetzung freier Stellen deutlich länger dauert als üblich.

Rein rechnerisch bedeutet dies, dass auf 100 freie LKW Fahrer-Jobs weniger als 200 Arbeitslose gemeldet sind bzw. die Arbeitslosenquote in dieser Berufsgruppe unter 3 Prozent liegt.

Kommen auf einen LKW nur zwei arbeitslose Fahrer, spricht man von einem Fachkräfteengpass.
Eine überdurchschnittlich hohe Vakanzzeit: gewünschter Besetzungstermin/tatsächliche Besetzung der Stelle

 

Die Einstellung von ausländischen LKW Fahrern wird erleichert

Am 1. März 2020 wurde der Beruf des LKW Fahrers von der Behörde offiziell in die Liste der Mangelberufe aufgenommen. Es ist davon auszugehen, dass die Zahlen in der Realität deutlich höher sind. Ein Großteil der offenen Stellen werden von den Unternehmen der Agentur für Arbeit erst gar nicht gemeldet.

Doch für Arbeitgeber ist es nun einfacher, qualifizierte LKW Fahrer aus Nicht-EU-Ländern einzustellen. Zum Beispiel entfällt die Vorrangprüfung.

Die Hürden für die Einstellung von ausländischem Fahrpersonal wurden gesenkt:

  • Arbeitgeber müssen nicht mehr nachweisen, dass es für die freie Stelle keine inländische Arbeitskraft gibt
  • die Ansprüche an deutsche Sprachkenntnisse werden gesenkt
  • Zeugnisse und Zertifikate werden unbürokratischer anerkannt

Die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikation ist Voraussetzung für die Einwanderung von Fachkräften aus Drittstaaten. Zuständig ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung.

Sind LKW Fahrer aus Drittländern die Lösung des Fachkräftemangels?

Leider nein. Inzwischen lässt sich die Lücke auch nicht mehr mit LKW Fahrern aus dem Ausland schließen. Weder mit Fahrer aus anderen EU-Staaten noch aus Ländern außerhalb der Europäischen Union. Der LKW Fahrermangel ist zu einem globalen Problem geworden.

Durch die Pandemie im Frühjahr 2020 verschärfte sich der LKW Fahrermangel nochmals deutlich. Ein Großteil der Fahrer aus Osteuropa sahen sich genötigt, in ihre Heimatländer zurückzukehren. Nicht alle, aber viele kamen nicht zurück! Entweder fanden sie in anderen Ländern oder in ihrer Heimat einen neuen Job.

Lieferketten unter Druck

Diese Personalknappheit führt zu immer erheblicheren Engpässen in der Logistikbranche. Von zukünftigen einschneidenen Folgen für Wirtschaft und Gesellschaft ist stark auszugehen.

Werden LKW Fahrer aus der Ukraine die Lücke schließen?

Sicherlich nicht. Zum derzeitigen Zeitpunkt ist die Situation schwer abzuschätzen. Sehr wahrscheinlich werden die LKW Fahrer aus der Ukraine in ihre Heimat zurück wollen. Doch erst einmal ist es erfreulich, dass die EU einen Verordnungsentwurf zur Anerkennung von ukrainischen Führerscheinen und Berufskraftfahrerqualifikationen vorgelegt hat. Für Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, ist das ein wichtiges Signal. Sowohl für die Geflüchteten - als auch für die Logistik in Deutschland.

 

Vom Helfer mit LKW-Führerschein zur qualifizierten Fachkraft

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Das Bild von Truckern, die auf einsamen Straßen endlose Freiheit und wilde Abenteuer erleben, ist ein reines Klischee. Die Realität sieht völlig anders aus. Tagelange Touren mit hohem Termindruck trennen viele LKW Fahrer von ihren Familien. Sie sorgen für gefüllte Regale in den Supermärkten, sind aber gleichzeitig ein Störfaktor auf der Autobahn. Für sehr viele LKW Fahrer ist die mangelnde Wertschätzung ihrer täglichen Leistung ein großes Problem.

Es ist an der Zeit für einen grundlegenden Imagewandel. Der Lastkraftwagenfahrer ist längst sehr viel mehr als ein Fahrer. Vor 50 Jahren reichte ein einfacher LKW Führerschein aus, um mit einem vollbeladenen LKW durch ganz Europa zu fahren. Inzwischen sind die Anforderungen an das Fahrpersonal enorm gestiegen. Die Ausbildung wurde von zwei auf drei Jahre erweitert, um den zunehmenden Anforderungen durch die Gesetzeslage, der Technisierung und Digitalisierung gerecht zu werden.

Zu guter Letzt ist die geringe Bezahlung ein wesentlicher Faktor für den Fahrermangel. Es ist Fakt, dass die Löhne der Fahrer in den vergangenen Jahren gestiegen sind. Viele Unternehmen locken mit Sonderprämien, Massagen und Fitnessräumen, PKWs und Handys zur privaten Nutzung. Trotzdem ist das Gehaltsniveau nach wie vor im unteren Bereich angesiedelt. Wie viel verdient ein LKW Fahrer? Dazu gibt es hier mehr.

 

LKW-Fahrer. Frueher Hilfskraft, jetzt begehrte Fachkraft
LKW fahren war gestern. Ist es Zeit für eine neue Berufsbezeichnung, die den vielseitigen Anforderungen entspricht?

 

Die oft unattraktiven Arbeitsbedingungen eines LKW Fahrers

Neben den häufig geringen Arbeitslöhnen sehen sich LKW-Fahrer mit diversen anderen Belastungen konfrontiert. In der Vergangenheit beschränkte sich die Arbeit hauptsächlich auf das Wesentliche, nämlich auf das Fahren. Heute ist die Realität eine andere. Das Personal zum Be- und Entladen wurde vielerorts abgeschafft und in den Tätigkeitsbereich der Fahrer verlagert.

Das erhöhte Transportaufkommen führt zu immer mehr Verkehr und somit zu immer mehr Staus. Die meisten Berufskraftfahrer stehen unter einem permanenten Zeitdruck, die Ware rechtzeitig anzuliefern. Dieser Termindruck verleitet zu einer unvorsichtigen Fahrweise, die auch immer wieder zu schweren Unfällen führt.

Die Arbeitsbelastung mit bis zu 60 Stunden pro Woche ist enorm

LKW Fahrer, die nicht selten eine 60-Stunden-Woche bewältigen müssen, sind zu gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten verpflichtet. Doch auch hier gibt es für ein seit Jahren bekanntes Problem weiterhin keine Lösung. Es fehlen Hunderte LKW Parkplätze. Übermüdete Fahrer überschreiten auf der Suche nach einem Ruheplatz unfreiwillig die erlaubte Fahrzeit. Am Ende bleibt viel zu oft nur häufig nur die Möglichkeit des (gefährlichen) Wildparkens, fernab von einer gesunden Mahlzeit und sanitären Räumlichkeiten.

Einmal in der Woche ist für den Fernfahrer eine längere Ruhezeit gesetzlich vorgeschrieben. Dann darf er seinen Lkw 45 Stunden lang nicht fahren. Obwohl es gesetzlich verboten ist, übernachten die meisten Kraftfahrer auf dem Rastplatz in der Schlafkabine. Für viel Spot sorgte der Vorschlag des Ex-Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer. Er wollte durchsetzen, dass diese Ruhezeit nicht im LKW, sondern im Hotel verbracht werden muss.

So wie es allgemein zu wenig Stellplätze gibt, so gibt es mit Sicherheit nicht genügend Hotels mit verfügbaren LKW-Parkplätzen. Hinzu kommt, dass die Fahrer die Verantwortung für LKW und Ladung haben und es kaum wagen, das Fahrzeug unbeaufsichtigt zu lassen. Dieselklau, Planenschlitzerei und Ladungsdiebstahl sind an der Tagesordnung.

Die Digitalisierung in der Logistikbranche

Die Digitalisierung und moderne Technik sind auch in der Welt der Logistikunternehmen wichtige Errungenschaften. Neben den wirtschaftlichen Aspekten geht es auch um die Sicherheit der Fahrer. Die Lenk- und Ruhezeiten werden durch den digitalen Fahrtenschreiber und der personenbezogenen Fahrerkarte des Fahrers genaustens dokumentiert. Die Kehrseite der Medaille: Durch die Ausstattung mit GPS und Telematik ist der Fahrer praktisch gläsern. Die Mitarbeiter im Büro sehen jederzeit, wo sich welcher Laster befindet, selbst der Fahrstil des Fahrers wird protokolliert.

Die Bundeswehr war die größte Fahrschule Deutschlands

Das Ende der Wehrpflicht hat den Mangel verschärft. Der Wegfall der Wehrpflicht 2011 hat die Transportbranche stark getroffen, denn die Bundeswehr war die größte Fahrschule Deutschlands. Jedes Jahr nutzen zwischen 10.000 und 15.000 junge Menschen die Möglichkeit, den LKW-Führerschein bei der Bundeswehr zu machen - und zwar kostenlos. In Eigenregie kostet der LKW-Führerschein zwischen 5.000-10.000 Euro!

 

Die Zahl der Ausbildung steigt - auf niedrigem Niveau


Ein weiterer Grund für den Fahrermangel ist der fehlende Nachwuchs. Auch hier gehört das schlechte Image dieses Berufsbildes zu den meist genannten Gründen. Hinzu kommt, das sehr junge Schulabgänger bis zu zwei Jahre warten müssen, bis sie endlich Lkw fahren dürfen.

Nach dem Gesetz darf der Führerschein erst mit 21 Jahren gemacht werden. In der Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist das bereits mit 18 Jahren. Doch die meisten Jugendlichen, die an einer Ausbildung interessiert sind, verlassen die Schule mit 16 Jahren. Hier gilt es, diese zwei Jahre sinnvoll zu überbrücken. Auch die Gehälter sollten während der Ausbildung attraktiver gestaltet werden, damit potentielle Berufskraftfahrer sich nicht für andere Berufszweige entscheiden. Teilweise haben sich kleinere und mittelständische Speditionen zusammen geschlossen und Ausbildungsallianzen gebildet. Azubis gehen auch in andere Unternehmen, um dort Bereiche kennenzulernen, die im eigenen Betrieb nicht angeboten werden können. Mehr Informationen zur Berufskraftfahrer Ausbildung gibt es hier.

Die dreijährige Ausbildung zum Berufskraftfahrer ist dual geregelt. Sie findet parallel an Berufsschule und im Ausbildungsbetrieb statt. Die Gesamtzahl der Ausbildungsverträge stieg im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent, doch leider ist die Rate der Ausbildungsabbrecher, insbesondere im ersten Jahr, mit 47,7 Prozent überproportional hoch.

 

Die dreijährige Ausbildung zum BKF ist nicht attraktiv genung
Eine höhere Ausbildungsvergütung gibt es in der Regel in Betrieben, die sich an Tarifverträge halten müssen

Aber auch Speditionen aus dem Ostblock haben die Branche extrem verändert. Die Langstrecken sind mittlerweile fest in osteuropäischer Hand. Im Wettbewerb bei Touren im internationalen Fernverkehr können deutsche Speditionen nicht mehr mithalten, für die deutschen Fahrer bleiben nur noch die Kurzstrecken. Ein Blick in einen deutschen Seehafen zeigt: Container, die eine weite Reise vor sich haben, werden nicht von deutschen Transportunternehmen abgeholt.

Um Wettbewerbsverzerrungen auszuschließen, dürfen ausländische Speditionen nur unter bestimmten Voraussetzungen und in einem begrenzten Zeitraum von wenigen Tagen ihre Touren innerhalb Deutschlands fahren, im Fachjargon „Kabotage“ genannt. Leider gibt es zu wenig Kontrollen und zu viele Schlupflöcher im System, um den ruinösen Preiskampf durch Lohndumping der Fahrergehälter zu verhindern.

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Die Lösungen gegen den Fahrermangel liegen auf dem Tisch.

Die Ursachen für den LKW Fahrermangel sind allen Beteiligten in der Logistikbranche seit Jahren bekannt. Nun ist es an der Zeit, die viel diskutierten Maßnahmen in die Tat umzusetzen.

 

1. Anerkennung durch die Gesellschaft

Das schlechte Image des LKW Fahrers hält sich hartnäckig. Die Gründe? Es rücken nur die in unseren Fokus, die sich im Straßenverkehr schlecht benehmen, in Jogginghose ungepflegt die Rasthöfe bevölkern und auf einschlägigen TV Sendern mit Fake-Geschichten für gute Einschaltquoten sorgen. Der überwiegende Teil macht einen hervorragenden Job und sorgt für gefüllte Kühlschränke. Diesen Umstand in die breite Öffentlichkeit zu tragen, ist die Aufgabe der Arbeitgeber und Verbände.

 

2. Höhere Löhne


Der Druck im Transportgewerbe ist groß, insbesondere weil osteuropäische Speditionen aufgrund niedrigerer Löhne Frachten günstiger fahren. Um mithalten zu können, haben deutsche Transportunternehmen häufig an den Gehältern gespart und billigere Fahrer eingestellt. Doch ein Umdenken ist erkennbar, die Löhne steigen, wenn auch auf niedrigem Niveau.

 

3. Wertschätzung durch den Arbeitgeber


In Zeiten des Fahrermangels sollten Arbeitgeber den Wert des Berufskraftfahrers neu definieren. Wer verzweifelt nach Fahrern sucht, muss ihnen respektvoll gegenübertreten. Aus dieser Einsicht sind inzwischen diverse Initiativen entstanden, die sich für ein Umdenken innerhalb der Branche einsetzen. Zum Beispiel die Partner von „Fair Truck“, www.fair-truck.de, haben sich auf folgende Kriterien geeinigt:

• Wertschätzung und Partnerschaft
• bessere Entlohnung
• Qualifizierung, Sicherheit, Gesundheit
• Nachhaltigkeit und Umwelt

 

4. Die Parkplatzsituation verbessern


Die Not ist groß und die Situation wird durch das erhöhte Transportaufkommen immer schlimmer. Für viele Fernfahrer beginnt nach einem anstrengenden Arbeitstag die nervenaufreibende Suche nach einem Übernachtungsplatz.


Mehr sichere Parkplätze, die rechtzeitig von der Disposition oder Fahrer gebucht werden können, sind dringend notwendig. Es gibt einige neue Vorschläge, die bereits im Bundesverkehrsministerium und bei der EU-Kommission diskutiert werden. Zum Beispiel: Ein Teil der Lösung liegt bei den Speditionen selbst. Diese haben oftmals Platzreserven auf dem Betriebsgelände, wenn die eigenen Fahrzeuge auf Tour sind. Die notwendige Aufrüstung der Fläche in Höhe von ca. 30.000 Euro ließen sich durch Parkgebühren refinanzieren. Eine mögliche Förderung durch den Bund und der EU könnte ein Anreiz zur Umsetzung und ein Schritt in Richtung Problemlösung sein.

 

5. Probleme an der Rampe lösen


Lange Wartezeiten, schlechte Behandlung, Ware entladen, Folie von den Paletten entfernen, regelmäßiger Ärger wegen Tauschpaletten - die Zustände an den Verladerampen machen den Beruf des LKW Fahrer noch unattraktiver.

Der „Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat die „9 goldenen Rampenregeln“ entwickelt, um die Arbeit des LKW Fahrers an der Laderampe zu erleichtern. Um die permanenten Konflikte weitestgehend zu vermeiden, sind sowohl die Logistikbranche als auch der Handel gefordert:

  • Regel 1: Ausreichende Kapazitäten an den Laderampen sicherstellen
  • Regel 2: Ausreichend Parkraum für Wartezeit und Vorabfertigung bereithalten
  • Regel 3: Ausreichende Rampenöffnungszeiten gewährleisten
  • Regel 4: Vereinbarte Zeitfenster einhalten
  • Regel 5: Informationsfluss verbessern
  • Regel 6: Vorhaltung von Tauschpaletten sicherstellen
  • Regel 7: Zuständigkeit für Be- und Entladung klar regeln
  • Regel 8: Persönlichen Umgang verbessern
  • Regel 9: Sprachkompetenz von Fahrern und Ladepersonal verbessern

    Zu den Regeln in aller Ausführlichkeit geht es hier: DIHK Rampenregeln

6. Der Zukunft mit Weiterbildung begegnen


Die Digitalisierung und der technische Fortschritt haben auch in der Logistik Einzug gehalten. Manche Prozesse - zum Beispiel Touren im Seecontainerhafen - können ohne die entsprechende technische Ausstattung nicht mehr durchgeführt werden. Regelmäßige Schulungen unterstützen den Fahrer in seinen täglichen Arbeitsabläufen.

 

7. Verstärkt auf den Nachwuchs setzen


Viele der angehenden Berufskraftfahrer sind 16 Jahre alt, wenn sie die Schule verlassen und auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind. Zu jung in den Augen vieler Unternehmer. Dabei macht es durchaus Sinn, mit einem 16-jährigen einen Ausbildungsvertrag zu schließen, bevor er sich für einen anderen Beruf entscheidet. In der dualen dreijährigen Ausbildung kann der Azubi bereits mit 17 Jahren mit der Führerscheinklasse B beginnen, Fahrstunden absolvieren und die Prüfungen machen. Im Rahmen der Ausbildung darf er mit 18 Jahren dann bereits einen 40 Tonnen fahren.

Die Ausbildungsinhalte mit den späteren vielseitigen Aufgaben ist vielen jungen Menschen gar nicht bekannt. Aus diesem Grund ist es so wichtig, die Ausbildung zu überarbeiten und auf den jungen Nachwuchs anzupassen und in Schulen und Ausbildungsmessen über diesen Beruf ausführlich zu informieren.

 

8. Das Potential der Migranten nutzen


Die Bundesagentur für Arbeit und einige Jobcenter finanzieren in Zusammenarbeit mit Fahrschulen speziell auf Migranten ausgerichtete Kurse. Der überwiegende Teil der Schüler kommt aus Syrien. Innerhalb von 6 Monaten werden LKW- oder Busfahrer ausgebildet, die damit eine Perspektive haben, den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie eigenständig zu verdienen.

Die gesetzlichen Richtlinien sehen vor, dass IHK-Prüfungen nur in deutscher Sprache durchgeführt werden dürfen. Damit die Schulung nicht an mangelnden Sprachkenntnissen scheitert, wurde das Fachvokabular in zweisprachigen Vokallisten zum Lernen und Verstehen angelegt, gleichzeitig wurden die Prüfungsfragen in ein leicht verständliches Deutsch übersetzt. Eine gute Initiative, von der beide Seiten profitieren.

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Warum gibt es zu wenig Lkw-Fahrer?

Warum gibt es zu wenig Lkw-Fahrer? Die Gründe, warum immer weniger den Beruf des Lkw-Fahrers ergreifen wollen, sind vielfältig. Dazu zählen schlechte Bezahlung, Dauerstress auf den Straßen und das schlechte Image, das sich hartnäckig hält. Während die Lkw-Fahrer für uns Verbraucher die Güter durch die Republik fahren, werden sie von einer großen Mehrheit auf der Autobahn als Störfaktor angesehen. ...weiterlesen

Warum will keiner mehr Lkw-Fahrer werden?

Faktoren wie Stress, permanenter Zeitdruck, Gefahren im Straßenverkehr tragen dazu bei, der sich immer mehr gegen den Beruf des Lkw-Fahrers entscheiden. Folgende Gründe belegen allerdings seit Jahren die Spitzenplätze auf der Unzufriedenheit-Skala: • Die oftmals geringen Löhne - trotz des Fachkräftemangels • Die fehlende Wertschätzung der täglichen Leistung - sowohl innerhalb der Bevölkerung als auch im direkten Arbeitsumfeld. …hier weiterlesen

Alle Grafiken: by JOBBERIA GmbH, Caro Schlamp

Grafiken: Arbeitsmarktentwicklung, Sozialversicherungspflichtig beschäftigte LKW Fahrer nach Herkunft, Ausbildungsvergütung Berufskraftfahrer 2020 => Quelle: Bundesagentur für Arbeit, eigene Darstellung